Begleitphänomene

Habt Ihr schon mal während der Selbsterforschung starke Begleitphänomene gehabt? 

 

So was kann auftreten und dann kann es Angst machen oder verunsichern.

Muss aber nicht. Das ist ganz unterschiedlich und kommt auf euch drauf an. Wie entspannt ihr auch sonst mit spontanen Ereignissen umgeht.

 

Ich habe diese spannende Beschreibung von einem aktiven (und entspannten) "Selbsterforscher" erhalten:

 

Dabei treten gelegentlich äußerst heftige körperliche Nebeneffekte auf, wie z.B. Herzrasen, das auch schnell wieder verschwindet, diffuse andere nicht beschreibbare teils angenehme oder massiv unangenehme Phänomene (extreme Distanzgefühle, Versinken, leichter Schwindel, Unwirklichkeitsgefühle) bis hin zu orgasmusartigen und überwältigenden Kontraktionen im Körper.

 

Ich persönlich hatte in all den Jahren (vor allem in den ersten 10 Jahren) sehr viele verschiedene Erfahrungen.

 

Viele Verschiebungen im Bewusstsein. Ähnlich wie oben beschrieben. Versinken, auflösen usw. Aber eher wenig körperliche Erfahrungen. Einmal hatte ich das Gefühl, nach hinten in einen Strudel gerissen zu werden. Es war, als würde ich ohnmächtig werden und da kam extreme Todesangst und Herzrasen auf (nicht verwunderlich - oder...).

 

Aber all das ist sicher nicht ungewöhnlich. Manche verbuchen das unter Kundalini-Energie oder energetische Entladungen usw.

 

Was auch immer es ist - es ist einfach nur ein Begleit-Phänomen.

Bedeutet: Es kommt und geht. 

 

Der Schreiber geht damit auch perfekt um:

 

Ich versuche, das so gut wie möglich zu beobachten, ohne dem irgendeine Bedeutung beizumessen.

 

Tatsache ist, dass im Unterschied zum klassischen Meditieren (stilles, nicht regierendes Gewahrsein des So-Seins), konfrontieren wir uns hier ganz aktiv und konfrontativ mit unseren uralten Wahrnehmungs-Gewohnheiten.

 

Unser Selbstbild wird aktiv konstruiert (radikaler Konstruktivismus). Wir sind als Identität nicht einfach so von sich aus. Wir produzieren das unablässig. Von Sekunde zu Sekunde erhalten wir diese Form. Es ist eine unbewusste aber höchst aktive Erschaffung unser Selbst und unserer Welt.

 

Selbsterforschung wirkt damit auf vielen unbewussten Ebenen und es ist nur verständlich, dass verschiedenste Verschiebungen des gewohnten Erlebens bzw. auch dissoziative (gespaltene) Zustände auftreten können. 

 

Denn darum geht es ja bei der Übung. Wir spalten die Einheit der Täuschung. Wir hacken da mitten rein. Und das Selbst-Bild (Ich) zittert unter jedem Schlag. Das Selbst-Erleben bröckelt. Und wann was bröckelt, kann oben drauf auch Angst auftreten.

 

Es muss nicht so erlebt werden. Aber es kann passieren. Wenn es auftritt, macht euch keine Sorgen. Lasst es geschehen. Denkt nicht darüber nach. Was kommt muss auch gehen.