Es gab nie eine Dualität!

In der Mail welche ich heute zu beantworten versuche, geht es eigentlich um die Frage, wie die erlebte Illusion von Dualität überwunden werden kann…

 

Es geht um den Prozess der Beobachtung und darüber hinaus zu gehen um im Hier und Jetzt zu landen.

 

Im Prozess der Beobachtung kommen keine Gedanken, entweder ich bin BEWUSST oder [ … ] Unbewusst [ … ]. 

Den Denker kann ich aber nicht beobachten, dann entsteht Stille, wenn auch zumindest bei mir nur kurz, momentan. 

Ein gleichzeitiges Sehen der Gedanken durch den Zeugen oder das sehen des Denkers durch den Zeugen gibt es nicht, entweder Leere oder mind games... 

 

Die Leerintervalle dehnen sich aus, sofern man den gedanken oder dem Implus des Denkers (Gedanke) keine Richtung gibt. Ist das richtig ?

 

Wer nach innen schaut und dabei versucht, den zu finden, der da schaut, mag sehr wohl die Erfahrung machen, dass der Verstand dabei zur Ruhe kommt. Aber es wäre falsch, die Ruhe oder Unruhe des Verstandes zur Interpretation heran zu ziehen, ob die spirituelle Übung (den Beobachter beobachten) geglückt ist oder nicht.

 

Diese Ruhe ist ein Nebeneffekt. So wie der Finger nicht mehr schmerzt, wenn wir aufhören mit dem Hammer drauf zu hauen. Wichtig dabei ist aber nur, dass wir verstanden haben, dass das Schlagen auf den Finger schon immer ein Fehler war – die Anwesenheit oder Abwesenheit des Schmerzes bei, ist jedoch lediglich eine Folge der Ursache.

 

Damit empfehle ich, den Verstand sich um sich selbst kümmern zu lassen und einfach den Beobachter weiter so oft und so gut und so entspannt wie möglich zu beobachten. Das ist hier entscheidend. Nichts sonst. „Leerintervalle“ sind irrelevant – aber evlt. angenehm. Daher: wenn’s dem Menschen gut tut – nur weiter so.

 

Zusammenfassen will ich sagen: Alles was im Bewusstsein erscheint, sich verändert und vergeht darf nicht zur Interpretation eines Fortschritts heran gezogen werden. Denn wir suchen ja nicht etwas neues, sondern das, was immer und auch jetzt schon da ist. Daher darf keine Zeit vergehen.

 

Erwachen bedeutet dabei aber sehr wohl eine solche Veränderung im Bewusstsein. Und dieses Erwachen, diese Erleuchtung entspricht dabei dem Vergehen des Schmerzes beim Fingerhauen. Es ist eine Folge und ein Indikator. Mehr aber nicht. Zumindest aus absoluter Sicht. Für den Menschen macht es aber natürlich einen Unterschied.

 

Also. Lass alles was im Bewusstsein erscheint in Ruhe und richte dein inneres (unterwachtes) Auge auf die Quelle des Bewusstseins selbst. Bewusstsein wird seiner selbst bewusst. Halte das. Ignoriere alle daraus resultierenden Veränderungen innerhalb des Bewusstseins. Wenn du also als ignorantes, erleuchtungssuchendes Ich auf die erlebte Quelle dieses Ichs schaust, dann ergibt das sowas wie einen Kurzschluss in der illusionären Dualität. Die Illusion muss dabei kollabieren. Höchst wahrscheinlich langsam - aber dafür sicher.

 

Es gab nie eine Dualität. Schau hin und sei der du bist!