Erleuchtung - das Ich direkt töten

Hier eine Reaktion auf meinen letzten Newsletter. Schauen wir mal, ob wir hier etwas Licht rein bekommen können…

 

das liest sich ja als wäre alles was ich wahrnehme.. innen oder aussen  ist eh gleich oder dasselbe..immer als von mir verschieden. Und ja.. so muss das wohl sein. da ich aber nicht sagen kann ob da jemand ist der schaut.. denn der wäre dann ja quasi wieder aussen.. der müßte ja wahrgenommen werden. 

 

Ein Zentrum im Sinne von einer Mitte hab ich bisher nicht entdeckt... und wenn.... wärs dann doch wieder nur etwas von mir verschiedenes. 

 

Ist dann alles was ich wahrnehmen kann immer etwas von mir verschiedenes? Also nicht ich? Schauen..wahrnehmen ohne ich..obgleich ich ja mein ..Hiersein irgendwie erkenne. Hmmm.. sobald ich sage oder denke.. ich schaue jetzt mal... bin ich doch schon getrennt von dem worauf ich schaue. 

 

Umgekehrt heisst das.. schauen ohne ich... falls das geht... kann keine Trennung hervorrufen? Aber dann gäbe es weder ein ich... noch ein Zentrum... noch einen Schauenden.. keine Trennung? Ist Trennung dann in Wahrheit nur ein Gedankenspiel des Verstandes.???  

 

Ich hab das Gefühl ich verirre mich grad...

 

Ja, es ist eine verwirrende Übung. Man schaut und fragt sich dabei, wer grad schaut und ob da jemand ist der schaut – und geht dabei oftmals irgendwie verloren, weil irgendwann nicht mehr so klar ist, wer oder was hier gerade wie und was versucht. Der Versuch selbst verbiegt und verliert sich.

 

Aber – irgendwie geht es ja genau darum. Zu erkennen, dass dieses Übung so nicht aufgeht. Dass es keine Lösung gibt. Kein endliches Ende.

 

Diese Übung dient einzig dazu, die Illusion von „Ich“ als gefühlten Handelnden und Quelle des Willens so genau unter die Lupe zu nehmen, bis immer deutlicher wird, dass dieses „Ich“ eben doch nicht „mein“ eigenes Ich sein kann.

 

Eine Illusion, eine Fata Morgana per se löst sich nicht auf. Sie wird durchschaut. Und ist dann damit doch aufgelöst. Noch immer sieht man etwas, was wie Wasser in der Ferne aussieht – aber man weiß ganz genau, dass es nur eine Luftspiegelung ist. Daher können alle neurotischen Überlegungen und Wünsche welche um eine scheinbar Durst spendende Quelle enden und den Mensch in seiner ursprünglichen Natürlichkeit zurücklassen.

 

Dieses Ich als welches wir uns erleben – ist eine Illsion. Damit meine ich nicht das Ich-Gefühl selbst – sondern die Bedeutung welche es in unserem Gehirn hat. Ich bin der Denkende, der Handelnde, es ist mein Wille und meine Übung, mein Erkennen, meine Erleuchtung. Ich bin.

 

Und dem ist nicht so. Und wie durchschaut man eine Illusion am schnellsten? Einfach indem man sie ganz genau untersucht. Immer und immer wieder und genauer und tiefer – bis das „Aha!“ kommt.

 

Ich hoffe das klärt die Frage. Und wenn nicht – einfach weiterfragen.

 

Ich wünsche dir eine erfolglose Suche nach deinem Ich. Mögest du scheitern und aufgeben und endlich endlich aufwachen.